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Gesundheit

Grundsätzliches zur Gesundheit

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Ihrer Ratten Ratten verbergen Krankheit sehr lange. Sollten also Krankheitsanzeichen da sein, ist das auch der Zeitpunkt an dem spätestens ein Tierarztbesuch ansteht. Eine gesunde Ratte läuft normal, hat ein glattes, glänzendes und weiches Fell, welches nicht verdreckt oder verkrustet ist. Höchste Alarmstufe ist apathisches Dasitzen mit aufgeplüschtem Fell, trüben, sekretverschmierten Augen oder Nase, Appetitlosigkeit oder fehlende Körperspannung beim Hochnehmen. Viele Rattenhalter rufen um Hilfe, weil ihre Ratte aus Augen und Nase blutet. Hierbei handelt es sich nicht um Blut, sondern um das Sekret der Harderschen Drüse. Sie befindet sich im nasenseitigen Augenwinkel. Dieses Sekret wird üblicherweise von der Ratte weggeputzt, ähnlich wie unser „Schlaf“ morgens in den Augen. Bei kranken Tieren mit vermindertem Putztrieb kommt es zu einer Ansammlung dieses Sekrets im Augenwinkel oder zu einem Abfluss über den Tränenkanal zur Nasenöffnung. Es ist ein guter Indikator dafür, dass es dem Tier nicht gut geht, bzw. es immungeschwächt ist

Häufige Krankheiten

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Ratten gelten gemeinhin als robust und anspruchslos. Dem ist aber bei weitem nicht so. Der Grund, warum man im Zusammenhang mit Ratten von „Plage“ spricht, ist nicht ihre Widerstandfähigkeit, sondern ihre hohe Reproduktionsfähigkeit. 90 % der frei lebenden Wildratten erreicht allerdings das ersten halbe Jahr nicht. Im Folgenden sind häufig auftretenden Krankheiten der Farbratte beschrieben. Eine artgerecht Haltung und eine gute tierärztliche Versorgung hat zwar dazu geführt, dass Farbratten ein Alter von bis zu drei Jahren erreichen können. Krankheiten der Farbratte können aber trotz guter Pflege in jedem Alter auftreten.

Schiefkopf

Hält die Ratte ihren Kopf schief, fällt von Etagen und dreht sich orientierungslos um die eigene Achse ist schnelles handeln gefordert. Ursachen können eine Mittelohrentzündung, ein Schlaganfall, ein Hirntumor oder eine Störung des Zentralen Nervensystems sein. Behandelt werden sollte mit einem gehirngängigen Antibiotikum, Kortison und hochdosiertem Vitamin B12. Wenn die Behandlung gut anschlägt kann zwar eine leichte Schiefhaltung des Kopfes zurückbleiben, aber die Ratten kommen damit gut zurecht.

Atemwegsprobleme / Mykoplasmose

Viele Halter erzählen davon, dass ihr Tierarzt irgendetwas von einem Virus/Bakterium erzählt hat, der alle Ratten befällt… Gemeint ist hier das Bakterium Mycoplasma pulmonis, die sogenannte Mykoplasmose der Ratte. Hierbei handelt es sich nicht unbedingt um eine Verlegenheitsdiagnose. Es ist richtig, dass dieses Bakterium in fast jeder Ratte „schlummert“. Das Bakterium ist nur sehr schwer nachzuweisen. Leider ist es sehr resistent gegen Antibiotika, die für die Farbratte zur Verfügung stehen. Mykoplasmose kann bei geschwächtem Immunsystem, im Alter und zusätzlich zu schwächenden anderen Grunderkrankungen ausbrechen. Deswegen ist es wichtig, die Haltung so optimal wie möglich zu gestalten. Vorsorge ist hier besser als Nachsorge. Dennoch ist dies keine Garantie, dass die Ratte davon verschont bleibt. Hören sie also Atemgeräusche bei Ihren Ratten, gehen sie sofort zum Tierarzt. Ratten geben neben Protestquieken oder klägliches Quieken z. B. beim Putzen eines Artgenossen keine hörbaren Geräusche von sich. Ratten schnarchen auch nicht oder gurren wie Tauben. Dies sind meist erste, hörbare Atemwegsgeräusche. Gehen sie also vorsorglich zum Tierarzt und lassen ihn entscheiden, ob und welche Behandlung ihre Ratte bedarf.

Gebärmutterentzündungen/-tumor

Die Rättin verliert Bluttropfen auf dem Untergrund oder es eitert aus der Vagina. Selbst wenn die Ratte noch keine Anzeichen von Schmerzen zeigt, ist der Gang zum Tierarzt unumgänglich. Dieser leitet dann meist eine Antibiotikabehandlung ein. Sollte diese nicht anschlagen, kann überlegt werden, die Gebärmutter zu entfernen.

Störungen im Zentralen Nervensystem

Die Ratte kippt um, ist orientierungslos, kann das Futter nicht mehr halten. Auch hier wird eine wie wie beim Schiefkopf beschriebene Therapie eingeleitet.

Hinterhandlähmung

Alte Ratten, vor allem männliche, bekommen eine sogenannte Hinterhandlähmung (HHL). Die Lähmung beginnt schleichend und fängt mit einem Watschelgang an, bis in fortgeschrittenem Stadium die Hinterbeine hinterher gezogen werden und die Rücken- /Beckenmuskulatur sich stark zurückbildet. Die Ursachen sind nicht hinreichend geklärt, noch gibt es ein sicheres Mittel der Heilung. Es gibt die Möglichkeit der Nervenstärkung durch eine Hohe Vitamin B 12 Gabe, aber auch dies hält die Krankheit nicht auf. HHL ist kein Einschläferungsgrund. Wohl sollte man mit einem Tierarzt abklären, ob die Gabe eines Schmerzmittels nötig ist. Nun muss auch der Käfig seniorengerecht umgebaut werden. Wasser und Futter sollte gut erreichbar sein und steile Treppen sollten flachen Rampen weichen. Meine Opis und Omis genießen eine Zahnbürstenmassage. Dies stimuliert die Nerven und hilft bei der Fellpflege, da sie diese nicht mehr ausreichend selbst bewerkstelligen können.

Milben/Haarlinge/Flöhe

Flöhe sind sehr selten bei Ratten. Häufiger hat man es mit Milben oder Haarlingen zu tun. Haarlinge sind mit dem bloßen Auge im Fell zu erkennen und ähneln kleinen braunen Würmchen von 1-2 mm. Milben erkennt man nur unter dem Mikroskop. Anzeichen eines Milbenbefalls sind häufiges Kratzen, kleine Wunden, stumpfes Fell mit kahlen Stellen oder Pickel/Wülste an Ohren oder Schwanz (Grabmilben). Gegen Milben gibt es gute Mittel, die in den Nacken geträufelt werden, sogenannte Spot Ons (z. B. Stronghold, Dectomax). Diese sind beim Tierarzt erhältlich. Von freiverkäuflichen Mitteln aus der Zoohandlung rate ich dringend ab. Sie können der Gesundheit ihrer Ratten schaden und wirken dazu nicht einmal. Ein Milbenbefall ist nichts Dramatisches und hat nicht unbedingt etwas mit mangelnder Käfighygiene zu tun. Milben können durch Futter oder Einstreu und durch den Menschen in die Wohnung geschleppt werden. Das einzig lästige an einem Milbenbefall ist, dass sie den Käfig, so wie alle Einrichtungsgegenstände des Käfigs gründlich reinigen müssen und zwar am besten mit so heissem Wasser wie möglich. Unbehandeltes Holz sollte im Backofen bei 100°C ca. eine halbe Stunde ausgebacken werden, Einstreu und Futter drei Tage lang bei -18° eingefroren werden.

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